Andalusien
Die Karwoche hat begonnen. In ganz Spanien ziehen zur österlichen „Semana Santa“, der Hl. Woche, feierliche Prozessionen durch Städte und Dörfer. Am intensivsten wird in Andalusien gefeiert, wo sich religiöser Glaube und Lebensfreude treffen. Dies versuchen wir kennenzulernen und verlassen dazu die Küste. Im Landesinneren versprechen wir uns mehr Traditionen und fahren ins 40 km entfernte Lorca. Es war eine gute Entscheidung.
Lorca mit ca` 100 000 EW liegt hinter einem Gebirgszug in einer großen Ebene mit Gemüse und Viehzucht. Es ist eine langgezogene Stadt mit vielen Kirchen und einem Kastell. Im 5 km Entfernung finden wir einen Campingplatz, mit dem Roller erobern wir die Stadt.
Samstagabend gilt es einen Überblick zu finden. Wir sind überrascht, wie viele Straßen für die Prozessionen geschmückt sind. Die Hauptstraße ist bereits gesperrt , entlang von einem halben Kilometer sind Tribühnen aufgebaut. Hier ist am Karfreitag der große Umzug. Wenn ich mir diese Straßen mit Menschen gefüllt vorstelle bekomme ich Platzangst!
Vor der Rückfahrt geht es noch auf einem Rundkurs hinauf auf das Kastell, wo man einen herrlichen Ausblick über die Stadt hat.
Am Sonntag, den 29. März, beginnen wir unsere Grillsaison bei 29° im Schatten. Nach spanischer Manier essen wir um 3 Uhr Nachmittag und nach einer kurzen Siesta geht es wieder ab in die Stadt.
Zuvor geht es noch einmal kurz hinauf zum
Kastell.
Es beherbergt ein Hotel und so verlassen wir wieder den
Berg.
Wir haben uns entschieden, die Prozession am Abend zu besuchen.
Die ganze Stadt ist auf den Füßen. Überall stehen Polizisten, die gesperrte Straßen überwachen, auf Plätzen und Straßen ist ein Gewühl, wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht verlieren. Bars haben Vollbetrieb, alle stehen mit ihren Getränken auf der Straße. Viele sind mit Tracht unterwegs und sehr viele mit Gewändern die an Ministranten erinnern. Erstaunlich ist, dass sich alle gerne damit fotografieren lassen!
Und plötzlich hört man Musik! Ein Spielmannszug drängt durch das Gewühl, ihr enormer Krawall lässt alle auseinandersprengen. Gefolgt mit Palmbesenträgern marschiert man zum Placa de Espana. Auch wir eilen hinterher. Hier treffen sich mehrere Züge in unterschiedlichen Farben.
Das war eine kleine Prozession, wie unsere Campingplatzbetreiberin erklärt. Beim großen Fest am Karfreitag wird uns das Gewühl sicher zu viel sein. Wir haben auch heute Besonderes erlebt.
Wir haben lebenslustige Spanier erlebt, die Religiösität und Amüsantes gut verbinden können.
Wir sind nun wieder zurück an der Küste und haben für die Weiterfahrt eine Küstenstraße gewählt. Das Bergland ist karg, die Küste teils felsig und noch wenig verbaut. Bald gelangen wir nach Villariccos, entdecken einen Sandstrand mit Parkplätzen, darauf viele Wohnmobile und auch ein Restaurant ist hier. Nebenan ist das Mündungsgebiet des Rio Almanzoras, wo wir Kormorane entdecken.
Die Küste bietet saubere Touristenstädte, schöne Alleen, aber auch Kurioses und vor allem Plastikhäuser!
Am Donnerstag fahren wir in die Alpujarras, das sind die Südhänge der Sierra Nevada. An steilen Felshängen kleben die weißen Orte, die Straßen sind dementsprechend anspruchsvoll und steil. Und überall leuchtet in den Ferne der Schnee - jetzt Anfang April nicht mehr allzu viel.
Hier gibt es auch viele Wasserquellen, in den Dörfern gibt es Brunnen wo das Wasser den ganzen Tag über rinnt. Es ist natürliches Mineralwasser, das es in den Geschäften zu kaufen gibt. - Wir haben uns auch bedient.
In einem kleinen Bergdorf haben wir übernachtet. Es hat einen schönen Ortskern, am Platz gesellen sich die Senores zum Plauscherl und wir fanden einen großen Parkplatz. Die Nacht war zwar nicht
ganz ohne Lärm: nebenan im Garten weckte uns einige mal der Esel!
Den 2. Tag in den Alpujarras verbrachten wir einige km weiter in Lanjaron. Es ist ein schönes Städtchen. Am Nachmittag erkundeten wir den Ort.
Am Abend war Karfreitagprozession. Das ist in Andalusien der Höhepunkt der Karwoche. - Ein Feiertag
Wir wünschen allen die unsere Homepage verfolgen
ein frohes
Osterfest
Nach den Erlebnissen der Semana Santa fahren wir Samstag Nachmittag zurück zur Küste. Ein Blick zurück nach Lanjarron und dem Nachbarort Orgiva, dann geht es nach Motril. Wir sehen noch die schön ausgebaute Autobahn, die nach Granada führt. In Motril kennen wir bereits das Einkaufszentrum, das heute nach dem andalusischem Feiertag übervoll ist.
An der Küste finden wir einen kleinen Strand wo sich gut stehen lässt. Nebenan baut eine alte Frau riesige Gebilde aus Muscheln. Wir machen Frühjahrsputz.
Unsere Gemüsevariarionen:
geschenkt (Gurken)
gestohlen (Zitronen)
gekauft (Tomaten)
....auf jeden Fall gesund!
Unsere nächste Station ist das schöne Städtchen am Bergrücken Salobrena.
Hier machen wir jedes mal Halt und besuchen unsere Bekannten.
Wir sind 4 Tage in Salobrena, dann geht es südwärts an der Küste weiter.
Das Städchen Nerja mit der bekannten Grotte kennen wir aus früheren Jahren. Am Balcon de Europa machen wir trotzdem Halt.
Ein kurzer Stopp war uns in Torrox Costa wichtig. Hier suchten wir unser Hotel aus früherer Flugreise. Wir spazierten entlang der schönen Promenade, saßen zum Sonnen in einem
Straßencafe.
Für einen längeren Stopp fuhren wir aber noch ein kleines Stück weiter, ich wusste einen Parkplatz am Rande von einer großen Stadt, Torre del Mar. Hier verbrachten wir 3
Nächte.
Auch hier gibt es schöne Promenaden, am Sonntag waren auch viele unterwegs, vor allem wird Boccia gespielt.
Torre de Benagalbon
heißt der Ort 18 km vor Malaga.
Hier gibt es einen Stellplatz, ganz neu eröffnet.
Wir rüsten uns zu einer Rollerfahrt nach Malaga
Malaga
Die mit 560 000 Ew. zweitgrößte Stadt Andalusiens ist eines der wichtigsten Mittelmeerhäfen Spaniens.
Gleich im Zentrum erreicht man die Kathedrale, die zu den bedeutetsten Renaissancekirchen Andalusiens zählt.
Der Besuch des Alcazaba, eine rekonstruierte Nasridenburg ist lohnenswert. Sie thront gleich hinter der Altstadt auf einem Hügel, wo man herrliche Aussicht auf die Stadt und den Hafen hat. Sie
wird auch "die kleine Alhambra" genannt.
Zwischen der Altstadt und dem Hafenbecken erstreckt sich der grüne Prachtboulevard Paseo del Parque, eine Spaziermeile mit vielen Palmen, Blumen und lärmenden Papageien.
Heute ist Montag, 14. April
Zu Mittag starten wir los auf kurvieger steiler Strecke bis 900 m Passhöhe.
Das Hinterland von Malag ist hügelig, die Berge sind bis 1000 m hoch. Es gibt hier viele Mandelbaumplantagen, Olivenbäume und Korkeichenwälder. Unser Ziel ist das Örtchen Colmenar, eingebettet
von 1500m hohem Gebirge. Nach einer Einkehr in einem eher schmuddeligem Gastgarten geht es zurück über Malaga. Dort machen wir noch Halt am Parador beim Kastell, wo man einen herrlichen Ausblick
auf die Stadt hat.
Die Küste von Malaga Richtung Gibraltar ist total verbaut. Eine Touristenburg nach der anderen reiht sich aneinander. Wir sind an der berühmten Costa del Sol mit den Orten
Torremolinos, Fuengirola und das Reich der Schönen und Reichen Mabella.
Wir sind in Fuengirola gelandet. Hier haben wir einen großen Parkplatz für unser Mobil mit vielen anderen Gleichgesinnten erhascht. Oft ist es nicht einfach, in den verstopften Straßen Platz zu
finden.
Wir haben beständiges Wetter: im Hinterland aufgetürmte Wolken und diesig, an der Küste Sonnenschein. Überall ist es angenehm warm, in der Sonne heiß.
Es ist herrlich an der Strandpromenade zu flanieren. Sie ist riesenlang, großzügig ausgebaut und Cafe´s und Restaurants gibt es massenweise.
Gerne beobachten wir das bunte Treiben.
Sehr auffällig finden wir die vielen Bettler und Obdachlosen hier in der Stadt.
Wir fühlen uns sehr wohl in Fuengirola. Am Hafen haben wir ein kleines einfaches Lokal gefunden, das ein Wiener betreibt. Es heißt - na wie denn sonst – „Der Wiener“. Er und seine rumänische Freundin sind ein sehr freundliches Paar und hier bei den beiden findet man auch deutschsprachige Gäste. Das ist sehr selten der Fall, auch mit englisch kommt man häufig nicht an. - Und wieder einmal ein richtiges Wiener Schnitzel, das auch richtig nach unserer Manier paniert ist, schmeckt nach langer Zeit ganz gut!
Am Samstag ist gleich neben unserem Platz ein riesiger Flohmarkt.
Auf den Samstag Abend hat sich Willi schon lange gefreut, es ist ein Harleytreffen angekündigt.
Am großen Platz am Hafen sind die Maschinen zur Schau präsentiert. Zwar sind es nicht so viele wie am Faakersee, beim Herumstöbern findet man aber doch so allerhand Sehenswertes – nicht nur die Harley´s, auch deren Besitzer sind eine Besichtigung wert.
Um 20 Uhr ist ein großes Begrüßungsfest auf der Bühne in der Marina. Von jedem Club wird ein Vertreter vorgestellt, der mit dem berühmten Harleysound einfährt. – Ein Gedränge und Hurra beginnt. Abschließend gibt es Livemusik auf der Bühne.
Am Sonntag bleiben wir zwar noch in Fuengirola, fahren aber zum Campingplatz.
Hier wird vorerst Waschtag gehalten und der Roller ausgeparkt. Camping Fuengirola liegt am Ende der Stadt, viele sind Dauercamper und haben ihre Stellplätze heimelig gemacht. Über der Straße beginnt der lange Sandstrand.
Von hier sieht man auch an den Berghängen das weiße Dorf Mijas. Ein Ausflug lohnt sich vor allem wegen des großartigen Küstenpanoramas. Auch die Esel, jeder mit einer Nummerntafel gekennzeichnet, sind Wahrzeichen des Bergdorfes.
Nach dem Formel 1 von Bahrein fahren wir mit dem Roller hoch.
Montag, 20. April
Unser Rollerausflug in das bergige Hinterland. 120 km sind es geworden und sehr abwechslungsreich. An den Hängen kleben die weißen Dörfer mit ihren engen Straßen, von den Anhöhen hat man
herrlichen Ausblick an die Küste, die hier total verbaut ist und viele Bausünden aufzeigt.
- Und in Benalmadena finden wir die größe Stupa Europas
Nach dem Ausflug zum Bergdorf Mijas sind wir ein kleines Stück, das sind nur 7 km, weiter zum Küstenort Cala de Mijas gezogen. Gleich neben dem Golfplatz und 5 min. zum Ortskern quartieren wir uns mit ca´20 Wohnmobilen ein.
Auffallend viele Franzosen sind hier, einige Deutsche und WOMO´s aus GB. Auch etliche Enten und viele zutrauliche Tauben sind unsere Nachbarn.
Heute Montag, 27. April,
geht es nach einer Woche in Cala de Mijas weiter. Es werden 150 km landeinwärts.
Fernab großer Städte und Urlaubszentren breiten sich im Landesinneren kaum besiedelte, oft karge Landschaften aus. An Berghängen erstrahlen niedliche, blitzblanke Siedlungen, die für diese Gegend genannten „ pueblos blancos“. Heute strahlen sie leider nicht im Sonnenlicht, eine dichte Wolkendecke beschert uns auf der Fahrt.
Hinter der Küste von Marbella beginnt die Sierra de Ronda, ein Gebirgszug wo wir über eine Passhöhe von 1165 m kommen. Dahinter liegt das berühmteste
„weiße Dorf“ Ronda. Das Straßennetz ist gut ausgebaut, auch über kleine Landstraßen, landschaftlich sehr
reizvoll . Das Gebiet ist geprägt von Olivenplantagen auf Berghängen, dazwischen immer wieder ein Stausee und ein Kastell auf der Bergspitze.
Dienstag, 28. April
Ein wolkenloser, herrlicher Tag beginnt. Von unserem Stellplatz am Ortsrand von Olvera sieht man das Örtchen hoch oben am Hang kleben, rundherum gibt es Olivenbäume. Nach einem kurzen
Autoputz geht die Fahrt durch abwechslungsreiche Landschaft: Olivenhaine, Getreidefelder und Wiesen weiter zuerst Richtung Antiguera, dann Richtung Granada. Wir biegen aber in Lucena ab
nach Cabra. Es ist ein bedeutungsloses Örtchen, in keinem Touristenführer angeführt. - Aber fein. In der Altstadt enge Gassen wie üblich, besonders schön sind die gefliesten Hauseingänge mit den
edlen Eingangstüren. Einem Lehrer fällt noch etwas auf: alle Kinder ziehen ihre Schulranzen ausnahmslos mit Trollis!
Den Stellplatz finden wir am anderen Ende der Stadt in einem noblen Wohnviertel. Wir staunen wie sauber hier alles ist.
Am Dienstag, den 29. April, verlassen wir Andalusien.
Nochmals begleiten uns abertausende Olivenbäume bis zur Grenze wo das Gebiet von Kastilien beginnt. Es waren heute 160 km alleine nur durch Olivenhaine. Dann beginnt das Gebiet hügelig zu werden.
Nach dem Tunnel verlassen wir Andalusien,
es beginnt das Gebiet von Kastilien.
Damit beginnt mein neues Kapitel „ Kastilien“.
– MIT DEM CURSER NACH OBEN!
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